Aachener deutsche Sprache

Rede über die Aachener deutsche Sprache

Rede über die Aachener deutsche Sprache (pdf – 63kb) – Original
Rede über die Aachener deutsche Sprache (pdf – 63kb) – im heutigen Öcher Platt

Der Text gehört zu den ältesten Dokumenten der Aachener Mundart und war Gegenstand des Donnerstag-Vortrags von Karl Allgaier am 17 Januar 2013.
Seine Schreibweise ist ein früher Versuch, die Eigenart des Öcher Platt abzubilden, und bereitet dem heutigen Leser naturgemäß erhebliche Schwierigkeiten. Der Text wird daher synoptisch mit einer Fassung in aktueller Schreibweise geboten. Rückschlüsse, ob vor mehr als 200 Jahren wesentlich anders gesprochen wurde, sind so leichter möglich. So manches einzelne Wort kennen wir in der Tat heute nicht mehr.
Die „Rede“, deren Verfasser uns leider unbekannt geblieben ist, fand sich in der Sammlung von Stadtrat Anton Thissen, Präsident unseres Vereins von 1907-1927, und wurde erstmals im Jahrgang 1914 dieser Vereinszeitschrift mit einem Geleitwort von Archivdirektor Richard Pick veröffentlicht. Die Schreibweise ähnelt, wie Will Hermanns (II/1956 [?] in der AVZ) feststellt, der des Dichters Ferdinand Jansen (1758-1834); nach Schrift und Papier gehöre der Text, der in seiner launigen Art an eine Büttenrede denken lässt, in die Mitte des 18. Jahrhunderts, könnte also von Jansens Vater Heinrich stammen. Im August 1937 erschien aber in der Zeitschrift des limburgischen Sprachvereins „Veldeke“ ein „Sermoen“ mit dem Vermerk „gehauwe in Maastreeg 1729“, der der Aachener Rede sehr ähnlich ist, so dass wir hier auf eine noch ältere Quelle stoßen, die vielleicht von Jansen übernommen und – ein weiterer Fund von Will Hermanns – 1822 von Franz Wilhelm Klausener mit einigen Zutaten erneut abgeschrieben und überliefert wurde. Die Datierung des Aachener Texts kann sich auf die erwähnten Örtlichkeiten stützen, z.B. die Hotmannspiif und vor allem die Anfang des 19. Jahrhunderts abgebrochene Kirche der Regulierherren. Eine sprachliche Auswertung, zu der auch Arnold Jardon und Matthias Schollen beigetragen haben, ist noch nicht abgeschlossen, so wenig, wie der genannte „Dezenarius“ identifiziert wurde oder wir etwas Genaueres über die Stadtoriginale Blenge Thoun und Zelegensjan wissen.